Spontane Ideen sind etwas Feines. Vor allem wenn man ein abenteuerlustiges befreundetes Paar mit an Bord holen kann. Besser gesagt auf die Schienen!
Im Hochsommer war es dann soweit. Unsere gemeinsame Draisenentour stand bevor. Draisine – dieses Wort erinnert mich nach wie vor an Szenen alter Westernfilme. Allerdings mussten die Schauspieler hier mit der Muskelkraft der Arme einen Metallhebel rauf und runter drücken. Hier im Blaufränkischland setzt man auf gut gelaunte Radlerwadeln 😉 Die typische Sonnenland Draisine besteht aus mehreren Sitzplätzen, wobei mindestens zwei Pedale zum radeln anbieten.
Bleibt die Frage: Was soll man da alles einpacken? Na gut, auf der Strecke ist für das leibliche Wohl gesorgt, aber mindestens eine Literflasche Wasser, Sonnenschutz und ein paar Cracker müssen mit, nicht zu vergessen die Sonnenbrille.
Die Fahrt geht nach einer professionellen Einweisung des Draisinenbeauftragten mit erstem Elan in Oberpullendorf los. Dank des „ungraden“ Tages fahren wir die 23 Kilometer lange Strecke von Oberpullendorf nach Horitschon. An geraden Tagen radeln, schieben und ziehen sich die Gäste mit Ihren Draisinen in die andere Richtung. Gefährte gibt es klein und groß, für Paare, Familien und große Gruppen. Sogar mit eigenem Bierfass für die Durstigen. An den dreihundert Sonnentagen im Blaufränkischland ist eine Reservierung des Draisinengefährtes zu empfehlen.
Die Sonne strahlt auf uns herab. Die Freude darüber unbekanntes Terrain zu erkunden ist gross. Obwohl die Vorbereitung eindeutig die Ansicht der Höhenmessung dieser Strecke beinhaltete, habe ich verabsäumt meinen Beinen Mitteilung zu machen. Nach einem ungeübten Winter mit ein bissl Skifahren gab es nach den ersten Höhenzentimetern einen entstehenden Wackelpudding, der – oh Wunder – trotzdem weiterradelte. Durch die erfrischende Brise und die wunderbaren Waldstücke angetrieben ging es zur ersten Labestation, das Magazin in Stoob. Hübsch unter riesigen Sonnenschirmen geschützt in Holz eingekleidet ist es unser erster Durstlöscher. Nach kurzer Pause weitergeradelt, nächster Halt Sankt Martin. Die Strecke weisst einige Strassenüberquerungen auf. Weit vorher bei Sichtkontakt wird schon munter erörtert, wer denn jetzt als nächstes den Sprung von der Draisine machen und als Streckenwart dienen darf. Abwechseln ist gefragt, jeder darf mal!
Die letzte gastronomische Einrichtung versprach viel Süßes. Die Bahnhofsbäckerei Lackenbach brachte mit Eistropfen verschmierte Shirts und glückliche Gesichter.
Noch etwas zittrig stieg ich dann mit meiner Crew in Horitschon von Bord.
Ein herrlicher Tag ging zu Ende!
Mehr Infos & Buchungen unter www.draisinentour.at .